Das IT-Unternehmen Borderlight, das mit Kunden der öffentlichen Hand und der Industrie zusammenarbeitet, wird in Stockholm ein 5 MW Rechenzentrum bauen – und das Energieversorgungsunternehmen Fortum Värme wird die Abwärme rückgewinnen. Das Datacenter wird bewusst so für die Wärmerückgewinnung konzipiert, dass die wiedergewonnene Wärme für das Beheizen von 10.000 modernen Wohnungen reicht.
Rechenzentren verbrauchen riesige Mengen an Energie, die in Wärme verwandelt und meist in die Atmosphäre geblasen wird. Die Datacenter von Borderlight sind hingegen bewusst so konzipiert, dass so viel wie möglich der verbrauchten elektrischen Energie als Fernwärme genutzt werden kann. Einzigartig daran ist, dass mehr Wärme auf einer kleinen Fläche erzeugt wird, als sonst üblich. Mit anderen Worten: die Bladeserver – die eigentlichen Gehirne in Rechenzentren – werden mit einer Rack Dichte von bis zu 100 kW pro 19-Zoll-Rack gebaut. Das ist ungefähr zehnmal mehr als der Durchschnitt für herkömmliche Rechenzentren.
„Rechenzentren sind bereits heute sehr große Verbraucher an elektrischer Energie. Und der Verbrauch steigt stetig, im selben Maße, wie in der Gesellschaft zentralisierte Datenspeicherung benötigt wird. Wärmerückgewinnung in Rechenzentren erschließt eine ganz neue Energiequelle mit einem niedrigen ökologischen Fußabdruck, denn die so wiedergewonnene Energie, die sonst verschwendet worden wäre, ersetzt herkömmliche Fernwärmeproduktion. Die neue Energiequelle ist darüber hinaus äußerst zuverlässig, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Die Unternehmen Borderlight und GoGreenHost haben einen festen Kundenstamm sowohl im öffentlichen Sektor als auch im Export von Speicherleistung mit großem Ausbaubedarf. Das Ziel ist, mit Fernwärme-Unternehmen in Schweden Verträge über 30 MW in diesem und weiteren 60 MW im kommenden Jahr zu unterzeichnen, verteilt auf Anlagen mit 1 bis 6 MW. Wir rechnen mit 6 bis 12 Monaten vom Baubeginn bis zur Inbetriebnahme“, sagt Sten Oscarsson, Geschäftsführer von Borderlight und GoGreenHost.
Die technische Lösung in den Datacentern kommt von GoGreenHost, der Schwestergesellschaft von Borderlight. In deren neuer Technik ist die Wärmerückgewinnung direkt in die Serversysteme integriert und die Wärmepumpen wurden neu designed. Die Abwärme wird so direkt auf die benötigte Temperatur für Fernwärme gebracht, die vom Energieversorgungsunternehmen Fortum Värme gekauft und an Stockholmer Privathaushalte geliefert wird. Der Stromanbieter Ellevio wiederum, beliefert die Datacenter mit Strom.
„Das neue Rechenzentrum bedeutet einen riesigen Schritt nach vorn für die Wärmerückgewinnung in Stockholm. Unter dem Namen ‚Öppen Fjärrvärme’ (= Offene Fernwärme) vermarktet ein Stockholmer Konsortium das Wärmerückgewinnungsangebot aus Handel und Industrie. So werden mit der Abwärme aus gewerblichen Kühl- und Tiefkühltruhen, aus Rechenzentren und anderen Abwärmequellen schon heute 20.000 moderne Wohnungen beheizt, anstatt die Abwärme in die Luft zu blasen. Mit dem neuen Rechenzentrum können wir diese Zahl in einem Schritt enorm weiter erhöhen. Außerdem siedelt sich Borderlight wegen der Wärmerückgewinnung bewusst in Stockholm an. Das ist ein fantastischer Erfolg für ‚Öppen Fjärrvärme’ und unsere großen Investitionen in ‚Stockholm Data Parks’“, so Erik Rylander, Sprecher für ‚Öppen Fjärrvärme’ beim Energieversorgungsunternehmen Fortum Värme.
Für weitere Informationen:
Jonas Collet, Pressesprecher bei Fortum Värme
jonas.collet@partners.fortum.com oder Fortum Värmes Pressedienst, +46 – 20 – 30 20 40.
Sten Oscarsson, CEO Borderlight AB und GoGreenHost AB
sten.oscarsson@borderlight.net, +46 -709-174 650.
Fortum Värme erzeugt Energie für die Städte der Zukunft
Fortum Värme schafft ein behagliches Raumklima in Privathaushalten und Betriebsstätten in der Metropolregion Stockholm. Der regionale Energieversorger erzeugt energiesparend Fernwärme, Fernkälte und Strom und ist ein Joint Venture des Energieversorgungsunternehmens Fortum und der Stadt Stockholm. Zusammen mit seinen Kunden und den Stockholmern hat Fortum Värme einen Beitrag dazu geleistet, dass Stockholm als eine der weltweit nachhaltigsten Hauptstädte gilt.
Borderlight bietet öffentlicher Hand und Industrie betriebssichere Dienstleistungen
Borderlight liefert seit ca. 16 Jahren betriebssichere IT- und Telekommunikationsdienstleistungen an die öffentliche Hand und ist einer von fünf Dienstleistern, die ein Rahmenabkommen für Telefonie und IT-Kommunikation mit der staatlichen Einkaufszentrale Schwedens für alle Behörden sowie ca. 50 Prozent der schwedischen Kommunen und Landkreise haben (www.avropa.se). Das Unternehmen hat einen jährlichen Umsatz von ca. 100 Millionen SEK (rund 11 Millionen EUR) und ein durchschnittliches EBITDA von 45 Prozent in den vergangenen zehn Jahren.
GoGreenHost entwickelt neue Technik für die Abwärmeverwertung in Rechenzentren
GoGreenHost entwickelt, baut und verwaltet großtechnische, verteilte Rechenzentren mit 1 bis 6 MW je Standort, die über Glasfaserleitungen zusammengekoppelt sind. Hierbei kommt selbst entwickelte Technik zur Rückgewinnung von verbrauchtem Strom zum Einsatz, so dass die Abwärme effektiv auf die für die Fernwärme benötigte Temperatur gebracht wird.
Mithilfe der Glasfasertechnik können so Rechenleistungen dort erbracht werden, wo die Abwärme mit passender Temperatur von dem jeweiligen Fernwärmenetz optimal genutzt werden kann. Die Rechenleistung kann durch das Glasfasernetzt auch flexibel dorthin verlegt werden, wo gerade ein entsprechender Bedarf an Fernwärme besteht, um simultan den Energieverbrauch zu optimieren und einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.
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